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Persönliche Weiterentwicklung
Perfektion - geht das?

Ein Gastbeitrag über persönliche Weiterentwicklung von Psychologin und Unternehmerin Corinna Häsele
Persönliche Weiterentwicklung anhand der Beispielperson Mia: 

Mia, 29 ist Musicalsängerin und bereitet sich gerade auf ihren nächsten Auftritt in einem neuen Stück vor. Mit ihren KollegInnen trainiert sie täglich, zusätzlich hat sie noch ihre Gesangsstunden und arbeitet an ihrer persönlichen Entwicklung. Auch wenn sie „alleine“ ist, probiert sie immer wieder kleine Ausschnitte zu perfektionieren. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um die Perfektion von Passagen, die noch nicht zu ihrer vollen Zufriedenheit ist. Sie wünscht sich, dass sie ihre wundervolle Stimme auf der Bühne noch besser ausleben kann. Singen ist Spitzenleistung, alle Blicke sind auf sie gerichtet und das Publikum klebt an ihren Lippen, jede Bewegung und erst recht jeder Ton muss passen. Das erwartet das Publikum von Mia und auch sie selbst möchte alles perfekt machen.

Persönliche Weiterentwicklung

Der Unterschied zwischen innerer Stressantreiber und äußerlicher

Perfektionsanspruch für die persönliche Weiterentwicklung

Geht es Ihnen auch manchmal wie Mia? Sie streben in Ihrem Projekt nach Perfektion, aber allein der Gedanke daran, stresst Sie?

  • Es stresst mich, wenn ich an einem Projekt arbeite, und es gelingt mir nicht, meinen Beitrag perfekt zu gestalten. 
  • Es bringt mich immer wieder in Stresssituationen, wenn ich für ein vorgegebenes Projekt meinen Beitrag nicht perfekt mache

 

Perfektion ist vielen von uns sehr wichtig, was ist aber der Unterschied zwischen den beiden obigen Betrachtungsweisen? 

  • Im ersten Fall haben Sie einen inneren Antreiber oder Kritiker. Sie setzen sich selbst unter Stress. Ihre eigene Erwartungshaltung ist hoch und Sie erwarten von sich, dass Sie alles perfekt machen. Diese hohe Erwartung – immer 120% zu geben – erzeugt Druck.
  • Im zweiten Fall kommt der Perfektionsanspruch von außen. Die Leistungserwartung durch Dritte setzt Sie dem Stress aus. Ihr Team erwartet Bestleistungen von Ihnen, da sonst das gesamte Projekt leidet.

Der Blickwinkel kommt von verschiedenen Perspektiven, der Leidensdruck ebenfalls. Im Ergebnis schwächen Sie mit dem Stress über den Stress und Erwartungsdruck jedenfalls Ihre Leistung.

Was tun, wenn der innere Antreiber zu laut wird?

Ihr Gehirn ist beständig darum bemüht, einem Ideal hinterherzuhinken, das es nicht erreichen kann. Jedes Mal, wenn Sie auf das scheinbar fertige Projekt schauen, kommt Ihnen noch ein Gedanke, eine kreative Idee oder sie entdecken einen Punkt, den Sie noch präziser ausfeilen könnten.

Ihr Gehirn verbraucht daher ständig Energie dafür, das hohe Ideal zu erreichen bzw. zu kompensieren, wenn Sie Ihr Ziel nicht erreichen oder Ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht werden. Im schlimmsten Fall arbeiten Sie statt der angestrebten 120 % nur mit 50% Ihrer Kapazitäten, der Rest stehen Ihnen für die aktuellen Aufgaben nicht zur Verfügung, da er von den internen Kritiker und Antreibern verbraucht wird.

Wenn Sie also merken, dass Sie wütend werden, gereizt, müde oder angespannt sind, liegt das daran, dass Sie mit Ihrer aktuellen Situation hadern, hinter ihren eigenen Erwartungen zurückzubleiben und Ihr Gehirn bereits auf der Bremse steht.

Mir hilft es in so einer Situation besonders, mein Zukunfts-ICH in den Fokus zu rücken. Das hilft auch Mia, die Zeit bis zur Premiere in voller Energie zu nützen.

Meine Tipps für Sie:

Wenn die Dinge derzeit nicht so funktionieren wie geplant, hilft es, sich in die Rolle des Zukunfts-ICHs zu versetzen. Im Folgenden wird Mia als Beispielperson heran gezogen. 

1. „In 1 Monat werde ich die erwartete Sicherheit für meine Stimme erreichen.“ Mia stellt sich ihr Gefühl vor, das sie haben wird, wenn sie ihr selbst gestecktes Ziel erreicht hat. Wie steht Mia jetzt, gerade und aufrecht, den Blick geradeaus, die Schultern aufrecht und stark.

2. Dieses Bild von der erfolgreichen Musicalsängerin und der damit verbundenen Haltung und Gefühl, es geschafft zu haben, prägt sie sich nun ganz genau ein. Sie schaut auf jedes Detail ihres Zukunfts-ICHs und stellt fest, wie sicher und stark sich das Gefühl anfühlt.

3. Das Bild gibt ihr enorme Kraft.

Übersetzen Sie das Zukunftsbild für Ihre persönliche Situation. Rufen Sie sich Ihr kraftvolles Zukunfts-Bild vor Augen, wann immer Sie in der Situation sind, an Ihre eigenen gesteckten Grenzen zu gelangen. Dann gehen Sie in die kraftvolle Position, ihr Zukunfts-ICH steht selbstsicher im Raum.

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Über die Autorin:

Corinna Häsele ist Psychologin und Unternehmerin ( Better linked ) und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Medien-, Event- und Veranstaltungsbusiness. Seit 15 Jahren beschäftigt sie sich mit EMDR, „wingwave®“, Organisations- und Führungsthemen mit laufender Weiterbildung.

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